Babys und Kleinkinder beim Augenarzt2022-08-042022-08-04https://www.augenheilkunde.at/wp-content/uploads/2022/09/logo.pngMR Dr. med. univ. Walter L. Mairhttps://www.augenheilkunde.at/wp-content/uploads/2022/09/logo.png200px200px
Wann sind Augenuntersuchungen laut “ Mutter-Kind-Pass“ vorgesehen?
Im Alter von einem Jahr wahlweise vom Kinder- oder Augenarzt und im Alter von zwei Jahren obligatorisch vom Augenarzt.
Allerdings ist aus augenärztlicher Sicht auch die erste Mutter-Kind-Pass-Untersuchung durch den Augenarzt sinnvoll, da nur der Augenarzt die Sehfähigkeit Ihres Kinder exakt beurteilen und den Augenhintergrund untersuchen und damit entscheiden kann, ob eine behandlungsbedürftige Erkrankung vorliegt oder eine Brillenkorrektur erforderlich ist.
Wann sollte ein Kind vom Augenarzt untersucht werden?
Im Rahmen der vorgesehenen Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen mit dem 1. und 2. Lebensjahr
Sobald das Kind in der Lage ist bei einer Sehschärfenprüfung sicher verwertbare Angaben zu machen (d.h. Dinge sicher zu benennen). Das ist normalerweise im Alter von 3-4 Jahren der Fall.
Wenn in der Familie Augenprobleme bekannt sind: Kurz-, Weit- oder Stabsichtigkeit, Schielen, Sehschwächen, angeborene Linsentrübungen, Tumoren, angeborener grüner Star u.s.w.
Wenn ein Kind zu schielen beginnt oder nicht fixieren kann.
Wenn die Pupillen unterschiedlich gefärbt sind z.B.: eine Pupille weiß erscheint; die Pupillen bei Blitzlichtaufnahmen unterschiedlich rot erscheinen.
Wenn durch Ungeschicklichkeit des Kindes eine Sehschwäche vermutet wird.
Wenn das Kind regelmäßig ein Auge zukneift, lichtempfindlich ist oder ständig tränende Augen hat.
Bei einer schiefen Kopfhaltung des Kindes.
Bei einer chronischen Lidrandentzündung u.s.w.
Wann lernt ein Kind sehen?
Schon kurz nach der Geburt können Babys ihre Umgebung wahrnehmen aber noch undeutlich.
Die volle Sehschärfe bildet sich erst in den ersten Lebensjahren aus. Fixieren lernen Kinder in den ersten Wochen. Die ersten Wochen, Monate und Jahre sind für das visuelle System von entscheidender Wichtigkeit. Störungen in dieser Phase können einen bleibenden Schaden für das Sehen bedeuten.
Wie lange „darf„ ein Kind schielen?
Ein Kind sollte von Anfang an – zu mindestens zeitweise – ein Objekt ( Lichtquelle, Gesicht…) fixieren können. Während der ersten Wochen ist es noch normal, daß gelegentlich ein Auge etwas abweicht. Es sollte aber nicht ständig in Schielstellung bleiben und es sollte nicht immer das selbe Auge betroffen sein. Bei permanenter Schielstellung muß auch ein ganz junger Säugling bereits einem Augenarzt vorgestellt werden.
SCHIELEN IST NIE HARMLOS !
Es „wächst sich auch nicht von selbst aus“.